"PLAY BACK - Digitale Kunst trifft auf Malerei der Künstlerkolonie Willingshausen"

Finissage 10.09.2023, 16 Uhr

Studierende, Alumni und Lehrende des Instituts für Bildende Kunst der Philipps-Universität Marburg laden ein zur Finissage ihrer Ausstellung „PLAY BACK“ in der Kunsthalle Willingshausen. Ab 16 Uhr gibt es einen Artist-Talk mit Performance der beteiligten Künstlerinnen und Künstler:

Sakine Aktağ, Sophia Bizer, Linda Falk, Sinja Kemper, Anja Köhne, Klaus Lomnitzer, Isabell Müller, Helmi Ohlhagen, Sandra Maria Schindler, Arezoo Talebi, Tingnige, Miriam Wahl.

Der Begriff PLAYBACK wird synonym für die laufende Aufnahme und für die Wiedergabe von Ton- und Bildmaterial während der Aufführung benutzt.

PLAYBACK bedeutet Wiedergabe und Teilhabe zugleich. Youtube-Videos, TikTok-Shorts, Insta-Stories, Samples, Snippets, Memes, Mash-Ups und durch KI generierte Artefakte. Die Kultur unserer Zeit ist eine PLAYBACK - Kultur und die gezielte Reproduktion von Klängen und Bildern ist ihr Fundament.

Der Philosoph und frühe Medienwissenschaftler Walter Benjamin verfasste 1935 seinen berühmten Aufsatz Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit. Die Fragen die er darin aufgeworfen hat, wirken im Jahr 2023 seltsam aktuell.

Was ist authentisch? Was ist die Rolle des Künstlers? Was bedeuten die neuen Produktionsbedingungen für das Schaffen und den Wert von Kunst? Werden die bedeutendsten Kunstwerke der Zukunft vielleicht von denkenden Maschinen geschaffen? Was wartet noch auf uns?

Mit dem Blick auf die heutigen technischen Möglichkeiten scheint das Handwerk der Genre-Malerei, das im Willingshausen um die vor-vor-letzte Jahrhundertwende ausgeübt wurde, Lichtjahre entfernt zu sein vom Jetzt. Wie die Brücken aussehen, die die Sichtweise der alten Meister mit den Interpretationen der Gegenwart verbinden, ist nun in den Räumen der Kunsthalle Willingshausen zu sehen.

Die Ausstellung zeigt Arbeiten von Studierenden, Alumni und Lehrenden des Instituts für Bildende Kunst der Philipps-Universität Marburg, die sich im interessanten Spannungsfeld zwischen analoger Vergangenheit und digitaler Zukunft ausleben.

Anja Köhne

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