• New Energy • 42. Stipendium •

Der Stipendiat

Thilo Jenssen beschäftigt sich intensiv mit grundsätzlichen Fragen der Malerei und ihrer Erweiterung.

Sauber gemalt, halten helfende Hände einen Kopf und überführen die schwer zu ertragende Situation von Hilflosigkeit und Hoffnung in Porträts. Er nennt sie „smooth operator“(2015) und setzt damit seine Arbeit „Stabile Zustände“(2014) fort, in der er Vorlagen aus Erste-Hilfe-Ratgebern und Unfallfibeln aus ihrem Kontext löst, um neue Bilder zu generieren.

Seine monochromen Malereien „fetish finish failures“(2015) bestehen aus mehreren Schichten Klarlack. Diese Versiegelung hält die labil übereinander gelagerten Farbschichten zusammen und reflektiert gleichzeitig die Umgebung so sehr, dass man das eigentliche Bild kaum sehen kann.

Mit seinem für Willingshausen geplanten Projekt „Kolabo da capo“ möchte er die Tradition der Malerkolonie wiederbeleben und während seines Aufenthalts befreundete MalerInnen zu sich ins „Hirtenhaus“ einladen, um sich mit ihnen in einer spielerisch produktiven Re-Inszenierung der Malerkolonie auszutauschen. Dabei soll es nicht um eine Recherche der Geschichte und der Werke gehen, sondern tatsächlich und aktuell gemeinsam gemalt werden, um heutige Fragen von Malerei und deren Erweiterung zu erforschen.